Im Frühjahr des Jahres 1960 kam in Rösebeck verstärkt ein allgemeiner Wunsch nach einer Musikkapelle auf. Als Hauptinitiatoren, die diesen Wunsch in die Wirklichkeit umsetzen wollten, sind der damalige Pfarrer von Rösebeck, Alfons Schlüter, Werner W. Neu und Josef Kühlert zu nennen. Josef Kühlert, gebürtig aus Natzungen, hatte dem dortigen Spielmannszug mehrere Jahre aktiv angehört. Seinen Kenntnissen und seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass sich die ersten Interessenten zusammenfanden, um das Spielen der Querflöte zu erlernen. Diese ersten Lern- und Übungsstunden fanden im Hof bzw. im Holzschuppen von Josef Kühlert in der Grasebicke statt. Nach und nach gesellten sich weitere Interessenten dem Kreis derer bei, die die Spielmannsmusik, sei es als Flötist oder als Trommler, erlernen wollten.
Unter Vorsitz von Werner W. Neu fand dann am 10. August 1960 in der Gastwirtschaft Heinrich Fuest die offizielle Gründungsversammlung statt. In dieser Versammlung wurde der erste Vorstand des Spielmannszuges gewählt, der sich wie folgt zusammensetzte:
1.Vorsitzender Josef Kozar, 2. Vorsitzender Benno Chmella, Schriftführer, Kassierer und Tambourmajor Werner W. Neu, Instrumentenwart und Übungsleiter Josef Kühlert.
Am Buß- und Bettag des Jahres 1960 trat der Spielmannszug zum ersten Mal an die Öffentlichkeit, wobei er den Schützenverein zum Ehrenmal geleitete und dann später in der Gastwirtschaft Derenthal sein so mühsam, aber eigentlich schnell erlerntes Können darbot.
Die erste ordentliche Generalversammlung wurde am 21. Januar 1961 in der Gastwirtschaft Heinrich Fuest durchgeführt. In dieser Generalversammlung wurde Josef Kühlert die Funktion des Tambourmajors übertragen, die er dann bis November 1986 ununterbrochen ausübte.
Die nun folgenden Übungsstunden wurden im Jugendheim der ehemaligen Volksschule neben der Kirche und dann später in einem von einer Scheune abgetrennten Raum, der von dem Bauern Heinrich Klenke an der Kirchstrasse zur Verfügung gestellt wurde, abgehalten.
In der 3. Generalversammlung am 29. Dezember 1962 wurde eine 38 Artikel umfassende Vereinssatzung beschlossen und die Gaststätte Derenthal offiziell zum Vereinslokal erklärt.
Eine Vervollständigung der Uniform des Spielmannszuges, die bisher aus weisser Hose, weissem Hemd mit aufgenähten rot – weissen Schwalbennestern und weisser Schirmmütze mit rot – weisser Kordel bestand, erfolgte im Jahr 1964 durch den Kauf von blauen Uniformjacken, die von dem in Rösebeck ansässigen Schneidermeister Ignaz Peine angefertigt worden waren.
Anläßlich seines 10jährigen Bestehens feierte der Spielmannszug am 30. und 31. Mai 1970 ein Musikfest in der Festscheune an der Körbecker Strasse.
Der Spielmannszug beschäftigte sich nicht ausschliesslich mit vereinsinternen Angelegenheiten, sondern trug auch zum allgemeinen Wohl des Ortes bei. So wurde erstmals am 9. Dezember 1972 eine Nikolausfeier für alle Kinder des Ortes veranstaltet, die alljährlich stattfand und bis heute beibehalten wurde.
Unter den Spielmannzügen Manrode, Natzungen und Rösebeck ist im Jahr 1972 eine Kameradschaft gegründet worden, die ständig gepflegt wird.
Im Jahr 1973 wurde Martin van den Boom als Nachfolger von Johannes Steffens, der den Verein fünf Jahre führte, zum Vorsitzenden gewählt.
Eine neu ausgearbeitet Satzung, die dem Vereinsgeschehen zum damaligen Zeitpunkt angepaßt wurde, verabschiedete die Generalversammlung am 5. Januar 1974.
Am 1. Januar 1977 trat der Spielmannszug dem Volksmusikerbund Nordrhein – Westfalen, Landesverband Westfalen – Lippe, Kreisverband Höxter, als Mitglied bei.
Auf sein 20jähriges Bestehen konnte der Spielmannszug im Jahr 1980 zurückblicken. An drei Tagen, 22. 23. Und 24. August 1980 wurde ein Musikfest in der neuen Bürgerhalle unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Meinolf Michels veranstaltet, an dem insgesamt rd. 700 Musiker aus näherer und weiterer Umgebung teilnahmen.
Die Generalversammlung am 16. Januar 1982 verabschiedete eine vom Kassierer Karl – Heinz Fleischhacker ausgearbeitete neue Satzung, die den Erfordernissen einer Vereinsführung in der heutigen Zeit angepaßt wurde. Aufgrund dieser Satzung konnte dem Spielmannszug mit Eintragung in das Vereinsregister Nr. 414 beim Amtsgericht Warburg am 11. März 1982 die eigene „Rechtspersönlichkeit“ zugestanden werden. Weiterhin war es möglich, seitens des „Fiskus“ die Anerkennung als gemeinnütziger Verein zu erlangen.
Den 25. Geburtstag feierte der Spielmannszug vom 17. – 19. Mai 1985 mit einem Musikfest unter der Schirmherrschaft von Ortsvorsteher Hermann Fuest. Die Presse schrieb seinerzeit: „25 Jahre Spielmannszug Rösebeck – drei Tage war Rösebeck ein klingendes Dorf. Über 800 Musikanten feierten das Jubiläum mit.“
Am 29. November 1986 übergab dann Josef Kühlert den Tambourstab an seinen Stellvertreter, Karl – Heinz Fleischhacker. In der Hauptversammlung des Volksmusikerbundes in Niesen am 15. November 1986 war dieser zuvor zum Fachleiter für das Spielmannswesen im Kreisverband Höxter gewählt worden. Josef Kühlert wurde zum Ehrentambourmajor ernannt.
Im musikalischen Bereich wurde nun verstärkt auf die von Josef Kühlert begonnene Jugendausbildung und musikalische Qualifikation gesetzt. An den vom Volksmusikerbund angebotenen Lehrgängen, die auch teilweise in Rösebeck stattfanden, erwarben in der Zeit von 1986 – 1999 insgesamt 57 jugendliche Musiker das bronzene, 30 das silberne und 3 das goldene Leistungsabzeichen.
Ein weiterer Höhepunkt im Vereinsleben des Spielmannszuges war der 29. Oktober 1988. Auf Initiative des damaligen Fachleiters für das Spielmannswesen im Kreisverband Höxter, Karl – Heinz Fleischhacker, fand die Fachtagung des Fachbereiches Spielmannsmusik des Volksmusikerbundes Nordrhein – Westfalen, Landesverband Westfalen – Lippe in der Bürgerhalle in Rösebeck statt. Die Organisation dieser Veranstaltung hatten der Vorstand und die aktiven Mitglieder des Spielmannszuges Rösebeck übernommen. Der Landesspielmannszug, bestehend aus 60 Musikern, unter der Leitung von Bundesmusikdirektor und Landesfachleiter Günther Marx aus Bergkamen, demonstrierte Spielmannsmusik in Vollendung.
Das Wochenende vom 25. – 27. Mai 1990 stand dann im Zeichen des 30. Geburtstages des Spielmannszuges Rösebeck. Auch zu diesem Feste kamen wieder zahlreiche Musiker aus der näheren und weiteren Umgebung zum Gratulieren.
Auch im Jahre 1995 veranstaltete der Spielmannszug anlässlich seines 35jährigen Bestehens ein Musikfest, zu dem 11 befreundete Musikvereine erschienen und gemeinsam mit den Rösebecker Musikern feierten.
In der Generalversammlung vom 11.01.1997 übergab der 1. Vorsitzende Martin van den Boom nach 29jähriger Vorstandstätigkeit sein Amt an Hubertus Becker, der dem Verein ab diesem Zeitpunkt vorsteht. Für seine langjährige Vereinstätigkeit erhielt Martin van den Boom die Landesfördermedaille in Gold. Anschliessend wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Am 25.02.1997 erhielt Karl – Heinz Fleischhacker für seine Arbeit auf Kreisebene die Landesfördermedaille in Gold. Sie wurde ihm bei der Kreisversammlung des Landesverbandes Westfalen – Lippe, Kreis Höxter in Bad Driburg verliehen.
Im Jubiläumsjahr 2000 betrug die Mitgliederzahl des Spielmannszuges 122 Personen, die sich wie folgt aufteilten: 48 aktive und 74 passive Mitglieder.
Von den Vereinsgründern ist da noch Franz – Josef Walter als aktives Mitglied tätig.
Das 40jährige Bestehen fand in Form eines Musikfestes vom 26. -28. Mai 2000 statt. Zur Vorbereitung auf dieses Fest wurde im Herbst 1999 erstmals ein musikalisches Übungswochenende am Edersee durchgeführt.
Insgesamt konnte der Spielmannszug 17 Vereine, an den insgesamt drei Tagen in der Rösebecker Bürgerhalle begrüßen.
Am Samstag, 27. Mai 2000 bat der Spielmannszug alle seine Mitglieder und die Dorfbewohner, das Festhochamt mit anschließender Kranzniederlegung zu begehen. Auch die befreundeten Vereine aus Natzungen und Manrode, die eine langjährige Kameradschaft mit dem Spielmannszug Rösebeck verbindet, nahmen an dieser Messe teil. Anschließend fand der Tanzabend mit der Tanzband „Bever – Boys“ statt.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Musik. Ein Festumzug durch den Ort eröffnete den Tag. An diesem Umzug nahmen folgende Vereine teil:
Die Musikvereine aus Daseburg, Dössel, Menne, Ossendorf, Rimbeck und das Stadt- und Jugendorchester aus Warburg, sowie die Spielmannszüge aus Borgholz, Daseburg, Grosseneder, Immenhausen, Oberlistingen und Rösebeck.
Im Anschluss an den Umzug fand eine Konzertdarbietung der Gastvereine mit Kaffee und Kuchen in der Bördeblickhalle statt, welche das sehr gut gelungene Fest ausklingen ließ.
Am 23.11.2002 wurde eine erstmalige Konzertdarbietung mit dem Spielmannszug Eberschütz, dem Spielmannszug Oberlistingen und dem Spielmannszug Rösebeck zelebriert. Die Veranstaltung fand in Breuna statt, der Gastgeber war Oberlistingen.
Im Laufe der Jahre wurden für die Aktiven und Passiven Mitglieder immer wieder Freizeitaktivitäten durchgeführt, um den Zusammenhalt der verschiedenen Generationen im Verein zu fördern. Es wurden Tagesfahrten zur Eissporthalle nach Kassel, zu verschiedenen Weihnachtsmärkten und interessante Radtouren mit weiteren sportlichen Aspekten durchgeführt. Des weiteren wurden Wochenendfahrten in alle Richtungen ausgeübt. Hier sind besonders hervorzuheben die Fahrten nach Düsseldorf, Hamburg, Berlin und Umgebung, Willingen im Sauerland, Cochem an der Mosel, bis hin nach Schweden, wo eine Schifffahrt inklusive war.
Doch auch musikalisch wurde viel für die Entwicklung des Vereins getan.
Die Konzerte zusammen mit den Spielmannszügen aus Eberschütz und Oberlistingen wiederholten sich am 22.11.2003 und am 20.11.2004. Zuerst in Rösebeck, dann in Eberschütz.
Zu dessen Vorbereitung wurden jedes Jahr Übungswochenenden in verschiedenen Freizeitzentren, wie z.B. in Korbach, in Himmighausen, in Schieder oder wiederholt am Edersee angesetzt. An diesen Tagen konnte sowohl das musikalische, wie auch der Zusammenhalt der Mitglieder positiv auf das Vereinsleben wirken.
Im Jahre 2005 wurde aufgrund des 45 jährigen Jubiläums am 29. und 30. Mai in der Bördeblickhalle ein Musikerfest ausgetragen.
Am Freitag folgten die Spielmannszüge aus Eberschütz, Oberlistingen und Grosseneder, sowie die Musikvereine aus Borgentreich und Körbecke der Einladung. Der geplante Umzug durch den Ort musste wegen schlechtem Wetter kurzfristig abgesagt werden. Die freie Zeit wurde zur Verlängerung des Konzertes der Gastvereine, sowie des Spielmannzuges Rösebeck genutzt.
Eine besondere Ehrung galt Franz-Josef Walter, der die komplette Vereinsgeschichte aktiv mitgestaltet hat. Hierfür bekam er einen Orden inkl. Urkunde für 45 jährige Mitgliedschaft. Ausgeklungen ist der Abend mit einem gemütlichen Beisammensein.
Am Samstag begann das Fest mit einer Messfeier und der anschließenden Kranzniederlegung. Danach zeigten die Spielmannszüge aus Manrode und Daseburg, sowie der Musikverein Daseburg in einem Konzert ihr Können, bevor der Tanzabend mit der Skyline Party Band begann.
Jeweils im März 2006 und 2007 wurde das „Frühjahrskonzert“ mit dem Musikverein Ossendorf in Rösebeck ausgetragen. Auf dem Konzert 2006 wurden Martin van den Boom und Karl-Heinz Fleischhacker aufgrund Ihrer 45-jährigen aktiven Mitgliedschaft mit einem goldenen Teller und einer Urkunde vom Volksmusikerbund beglückwünscht.
Im Herbst 2006 wurde erstmals Mareijke van der Glas als außenstehende Übungsleiterin eingeladen, um neue Musikstücke einzustudieren und die Qualität der bestehenden Stücke zu verbessern. Sie übernahm diese Aufgabe von Robert Bömelburg der von 1995 bis zu diesem Zeitpunkt die Spezialübungsstunden leitete.
Ebenfalls im Herbst 2006 wurde in Rösebeck der D1 Kurs organisiert.
Nach 25jähriger Vorstandstätigkeit auf verschiedenen Posten, übergab Hubertus Becker als 1. Vorsitzender auf der Jahreshauptversammlung am 13.Januar 2007 die Vereinsführung an Ralf Warnke.
Im Juni 2007 nahmen Silke Stoppelkamp und Annika Klenke am Dirigentenlehrgang teil. Michael Rose wurde der Umgang mit dem Tambourstab gelehrt. Beide Lehrgänge wurden vom Volksmusikerbund ausgeübt und fanden in Rösebeck unter der Leitung von Bernhard Viegener statt.
Eine Blockflötengruppe entstand im Februar 2008 unter der Leitung von Miriam Heerdes. So können auch die 6-8 jährigen aktiv am Spielmannszug Rösebeck teilnehmen.
Im Frühjahr 2008 wurde in Rösebeck ein Konzert mit dem Musikverein Bühne ausgetragen, bevor im Oktober 2008 eine „zweite Runde“ der Konzerte mit den Spielmannszügen aus Oberlistingen, Eberschütz und Rösebeck aufgeführt wurde.
Erster Organisator war wie damals der Spielmannszug aus Oberlistingen.
Es war der 16.08.2008 als die erste Kirmes in Rösebeck ausgerufen wurde. Veranstalter war der Spielmannszug. Alle Mitglieder halfen kräftig mit, damit Rösebeck durch eine neue Partylaune aus dem Hessenland inspiriert wurde. Es wurde ein Kirmeswagen gebaut, Nachmittags fand eine Kinderbelustigung und eine Erwachsenenbelustigung als Spiel ohne Grenzen statt. Es gab ein Kuchenbuffet und der Musikverein Körbecke sorgte für die musikalische Begleitung.
Am Abend wurde ein langer Tanzabend mit Liveband gefeiert, bevor am nächsten Morgen in Zusammenhang mit dem Aufräumen ein kleiner Frühschoppen stattfand.
Am 17.01.2009 wurden Franz-Josef Walter und Karl-Heinz Fleischhacker auf der Generalversammlung aufgrund Ihrer Treue und langjähriger Mitarbeit zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Mit Sicht auf das fünfzigjährige Jubiläum, wurde im Herbst 2009 der Übungsraum in Eigenleistung der Mitglieder renoviert und vergrößert. Die Vertäfelung wurde erneuert, die Wände gestrichen und die Einrichtung modernisiert. Zudem wurde ein Durchbruch zum Nachbarzimmer geschaffen, um die Räumlichkeiten zu vergrößern.
Zur Zeit hat der Spielmannszug Rösebeck 56 aktive und 93 passive Mitglieder.
Seit dem Herbst 2009 laufen die Vorbereitungen für das 50-jährige Jubiläum des Spielmannszuges, welches vom 7. bis 9. Mai 2010 in Rösebeck gefeiert wird.